CMD

Seit vielen Jahren sind wir auf die Behandlung von CMD spezialisiert und haben inzwischen schon wenigen tausend Patienten geholfen. Bei CMD geht es in erster Linie um die Behandlung von Kieferschmerzen, aber auch um Schmerzen, die von diesem ausgehen sollen…oder dort ankommen…je nachdem.

Das sind oft begleitende Nackenschmerzen, meist auf der gleichen Seite wie die Kieferschmerzen, oft in den Kopf ausstrahlend. Das liegt daran, daß der Nerv der, den Kiefer versorgt, vorher einmal am Nacken aus dem Schädel austritt und wieder eintritt und dann als Nervus Trigeminus zum Kiefer zieht. Hier heißt er dann N. Mandibularis und gabelt sich in mehrere Äste auf, grob zieht einer in den Unterkiefer, einer in den Oberkiefer und einer Richtung Auge/ Schläfe/ Stirn.

Die Schmerzen werden meist durch muskuläres Ungleichgewicht ausgelöst. Einfach ausgedrückt: Durch nächtliches oder tägliches Pressen/ Knirschen verspannen Muskeln, durch die der Nerv durchläuft. Der somit entstandene Druck auf dem Nerv führt zu ausstrahlendem Schmerz im Nervenverlauf ( das kennen sie z.B. vom Ischiasnerv, wo Probleme am Rücken zu Schmerzen in den Beinen führen können).

Dies war nur ein Beispiel, denn es gibt noch andere Probleme am Kiefer, wie das Knacken des Diskus ( Knorpelscheibe im Kiefergelenk) oder dass man den Mund nicht mehr richtig öffnen oder schließen kann. Oder der Unterkiefer macht eine Schlenkerbewegung beim Öffnen oder zieht zu einer Seite.

Häufig spielen der Nacken, der Rücken, das Becken, ungünstige Haltung oder Stress mit in den Sympomkomplex der CMD mit rein.

Nach einem Vorgespräch und einer ausführlichen Befundung Ihres Kieferstatus, erlernen Sie schon in der ersten Behandlung Techniken zum Selbstanwendung, damit die Beschwerden möglichst schnell zurückgehen.

In den weiteren Sitzungen passen wir die Behandlung immer weiter an und wenn der Kiefer besser wird, wenden wir uns auch dem Nacken und der weiteren Körperstatik zu.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin gehört das Kiefergelenk zum System Leber/ Galle, welches empfindlich auf Stress und gesteigerten Ehrgeiz reagiert. Auch hier können wir Sie beraten und ggf. ein Kräutermittel empfehlen.

Die Kiefergelenktherapie gehört nicht zur physiotherapeutischen Standard-Ausbildung, setzt sich aber immer mehr in allen möglichen medizinischen Disziplinen durch. Valide wissenschaftliche Studien sind noch nicht auf dem Stand der finalen Anerkennung.

Information für Zahnärzte und Kieferorthopäden

Was machen wir mit Ihren Patienten beim ersten Termin??

Untersuchung:

  1. Anamnese: Welche Beschwerden seit wann? Schmerz? Knacken? Pressen/ Knirschen? Stresspegel/ Schlafstörungen, bekannte Befunde der Leber/ Galle?( Leber / Galle versorgt lt. TCM das Kiefergelenk und ist unser stressanfälligstes System), Tinnitus, Kopfschmerzen, Schwindel

  2. Blickdiagnose/ Befund: Überprüfen der Mundöffnung:
    Wie weit? Abweichungen von der Mittellinie?( Deviation/ Deflektion)
    Überprüfen der Bisssituation, Zahnersatz, fehlende Zähne, 8er ex?
    Überprüfen der aktiven Laterotrusion
    Kopfhaltung: in Inklination? (Hyoidmuskeln ziehen UK nach dorsal)

  3. Tastuntersuchung in Rückenlage extraoral:
    Palpieren der Lage der Caput Mandibulae, Asymmetrie?
    Beim Öffnen: Symmetrisches Vorschieben der Kieferköpfchen? Welches bewegt sich initial? welches zieht nach? Endposition, wann Diskusknacken?
    Überprüfen des Gelenkspiels in alle Richtungen
    Überprüfen des Muskeltonus der Zungengrundmuskeln, Nackenmuskeln, M. Sternocleidomastoideus , Fehlstellung von C1/ C2 (Enge des Foramen jugulare führt zu Stress am N. Trigeminus/ N. mandibulae) etc.

  4. Tastuntersuchung in Rückenlage intraoral: Überprüfen des Muskeltonus/ Hyperplasie von Mm. Masseter, Pterygoideus lateralis und medialis, ggf. Tasten des Oberkiefers ( Steilstellung)


Behandlung:

  1. Vorbereitung der Muskulatur und Kiefergelenke auf die Behandlung durch lokale Wärmeapplikation/ heiße Rolle (Berollen der Kiefergelenksregion/ Wange mit einer 90 Grad heißen Handtuchrolle, dabei ggf. weitere Befragung des Patienten

  2. Kurzes Detonisieren und Anleitung des Patienten zur Selbstbehandlung verspannter Kiefermuskeln, meist Masseter und Pterygoideus lateralis ( je nach Befund),

  3. Aufklärung des Patienten über die Anatomie am Kiefer, die regelrechte Bewegung am Schädelmodell

  4. Je nach Befund weitere Hausaufgaben zur Distraktion des Gelenkes mit einem Stapel Holzmundspatel oder/ und Wein-/Sektkorken


In den weiteren Terminen wird anhand des erneuten tagesaktuellen Befunds und den Angaben des Patienten die Behandlung und Hausaufgaben angepasst. Besonders werden nun Techniken verwendet, die der Patient nicht selber machen kann, z.B. Lateralschub auf das Caput Mandibulae bei durch Spatel gedehnter Kapsel, Kapseldehnung, Mobilisation des Os hyoideum, Mobilisation von C1/ C2, Lösen von Diskusadhäsionen etc. etc….

Als grobe Leitlinie für Ihre Verordnungen hat sich folgendes bewährt:

Patienten mit CMD seit WENIGER als 2-3 Monaten oder OHNE Diskusknacken/CD1:
6 x Krankengymnastik ( als 3 Doppeltermine) und 10 x heiße Rolle, Diagnose: CMD

Patienten mit CMD seit MEHR als 2-3 Monaten oder MIT Diskusknacken/CD2:
10 x Krankengymnastik( als 5 Doppeltermine) und 10 x heiße Rolle, Diagnose: CMD

Für Folgeverordnungen stellen wir auf Anfrage gerne einen Befund aus.